In unserem Bett geht es richtig ab

Also, ich muss jetzt mal eine Sache ganz offen gestehen. Ich weiß, Viele tun so, als solle man da nicht öffentlich drüber reden, das sei privat und so heißt es dann, aber das ändert nichts an der Tatsache: „In unserem Bett geht es so richtig ab.“ Also, ich meine jetzt nicht nur, wenn mein Mann und ich ganz alleine darin sind, sondern ganz besonders, wenn sich noch 1-2 weitere Personen mit uns gemeinsam die Zeit dort vertreiben.

Angefangen hat das Ganze vor guten 7 Jahren. Wir hatten gerade einen neuen jüngeren Mitbewohner und stellten ziemlich schnell fest, wie angenehm und gleichzeitig entspannend es auf uns alle wirkt, wenn wir das Bett einfach gemeinsam nutzen. Einige Zeit später gesellte sich noch ein weiterer Stammgast dazu, der seitdem regelmäßig das Bett mit uns teilt.

Ja, ihr seht, ich kann es nicht leugnen, bei uns gibt es das noch: das Familienbett! Für manche ein Ding der Unmöglichkeit, für uns eine der besten Ideen, die die Welt je hervorgebracht hat.

Jede Nacht, wenn ich das leise Tippeln von Kinderfüsschen auf dem Parkett höre, macht mein Herz einen kleinen Freudensprung und mir kommt sofort in den Sinn „Wie toll, der kleine Zwackel verlässt jetzt extra sein kuschelig warmes Bett, schleicht durch den kalten Flur, nur um mit mir zu kuscheln!“ Ich fühle mich auf die Sekunden hin innig geliebt und so reich beschenkt! Ich schlag die Decke einladend zur Seite und nur einen Moment später klettert das erste von zwei Kindern mit seinen kalten Füßchen in mein Bett. Ich genieße diesen Augenblick, der sich häufig ein paar Stunden später mit etwas größeren Füßchen noch einmal wiederholt. Nicht, dass wir tagsüber nicht genügend Zeit zum Kuscheln hätten, aber das ersetzt es für uns nicht, wie ein großes menschliches Wollknäuel verknotet wieder einzuschlafen. Kennt ihr diese Bilder aus dem Tierreich, in dem die Jungen, kreuz und quer auf, neben und bei ihrer Mutter liegen? Ich muss da jedes Mal schmunzeln und denke „wie bei uns“.

Damit wir als Eltern in unserem Familienbett auch wirklich Entspannung finden, haben wir ein paar „Schlafregeln“ eingeführt, als die Kinder groß genug waren diese zu verstehen.

  1. Eingeschlafen wird im eigenen Bett. Denn zum einen ist uns der erste und meist sehr tiefe Schlaf heilig und zweitens wünschen sich mein Mann und ich natürlich auch unsere eigene „Privatsphäre“.
  2. Im Bett wird nicht gestritten. Ok, diese Regel wird fast nie eingehalten, denn kaum sind beide Jungs gegen Morgen gemeinsam in unserem Bett erwacht, wird konkuriert: wer hat mehr Decke, wer wird mehr gekuschelt, wer atmet zu laut. Unsere Kinder sind auf diesem Gebiet leider sehr kreativ.
  3. Wenn wir sagen, dass wir eine Zeit lang keine Besuche wünschen, weil wir einfach ein paar Nächte durchschlafen möchten oder uns mehr Zeit für uns wünschen, dann bleiben die Kids in ihren Betten. Das hat bisher immer geklappt.

Mit diesen Regeln schlafen wir alle vier sehr gut. Aber das Genialste ist: Nachdem unsere Kinder nachts so viel Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten, Zuneigung und Liebe erhalten, können sie morgens gut und gerne auf uns verzichten, so dass mein Mann und ich am Wochenende genüsslich ausschlafen können.

Und ich frage euch? Sonntagsmorgens ausschlafen zu können, das ist das Gekuschel doch allemal wert, oder?